Wien (OTS) – Der Fachverband Bergbau-Stahl in der Wirtschaftskammer
Österreich (
WKÖ) begrüßt die von Bundesminister Wolfgang Hattmannsdorfer
angekündigte Teillösung zur Strompreiskompensation für die Jahre 2025
und 2026. „Für unsere energieintensiven Branchen, die besonders stark
im internationalen Wettbewerb stehen, ist dieses Signal auch dringend
notwendig“, betont Andreas Henckel-Donnersmarck, Obmann des
Fachverbandes. „Trotzdem braucht es weitere entlastende Schritte, um
im europäischen Vergleich faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen
oder die bestehenden Nachteile für die österreichische Bergbau- und
Stahlindustrie auszugleichen.“
Es braucht daher über die Teillösung für 2025 und 2026 hinaus
eine generelle Entlastung bei den Energiekosten sowie
Zukunftsperspektiven für die energieintensive Industrie in
Österreich. „Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der enormen
Investitionen, die die Bergbau- und Stahlindustrie in den kommenden
Jahren für die Entwicklung neuer Technologien und Produktionsanlagen
zur emissionsarmen Herstellung tätigen muss. Auch unter dem Gebot des
Sparens sind gezielte und rasch umsetzbare Maßnahmen notwendig, um
Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich langfristig zu sichern“,
unterstreicht Branchensprecher Henckel-Donnersmarck.
Fachverbandobmann Henckel-Donnersmarck ortet insbesondere
gegenüber Deutschland, das die Strompreiskompensation bis 2030
umgesetzt hat, Nachteile und Handlungsbedarf für Österreich: „Für
eine verlässliche, langfristige Planung brauchen wir rasch klare
Rahmenbedingungen – idealerweise bis mindestens 2030.“ Denn
Deutschland, Österreichs wichtigster Handelspartner, habe bereits
umfangreichere Maßnahmen und höhere Ausgleichszahlungen bis 2030
angekündigt. „Unser Land darf bei den Energiekosten nicht noch weiter
ins Hintertreffen geraten“, fordert er.
Die Strompreiskompensation ist eine staatliche Fördermaßnahme im
Zusammenhang mit dem EU-Emissionshandel (ETS). Sie dient dazu,
energieintensive Industrieunternehmen von den indirekten CO₂-Kosten
zu entlasten, die durch den Strompreis verursacht werden. Das Ziel
besteht darin, die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser
Unternehmen zu erhalten und einer Verlagerung der Produktion in
Länder mit weniger strengen Klimaschutzvorgaben (sogenanntes Carbon
Leakage) entgegenzuwirken. (PWK344/JHR)