Wien (OTS) – Die Klimaveränderungen treffen jene am härtesten, die am
wenigsten
dazu beitragen: armutsgefährdete Kinder. Mit dem diesjährigen
Symposium Kinderarmut macht die Volkshilfe auf die Problemlage
aufmerksam und bietet neben Erfahrungsberichten auch
wissenschaftliche Daten und Zahlen. Die Veranstaltung unter dem Titel
„Mir is so heiß! Klimakrise & Kinderarmut“ findet am 19. November im
Meidlinger Theater am Werk statt.
Kinder sind die Leidtragenden von Hitze, von Schimmel in
Wohnungen und von unreparierten Schäden, denn sie können sich
schlecht selbst davor schützen. Noch lebt jedes 5. Kind in Österreich
in einem Haushalt, der von Armut oder Ausgrenzung betroffen ist.
Finanzielle Benachteiligung ist nicht nur der Grund für Ausgrenzung
und damit erschwerter Teilhabe, sondern auch verantwortlich für den
fehlenden Schutz vor Extremwettersituationen.
„Viele Familien berichten uns, dass ihre Wohnungen im Sommer heiß
wie Saunen sind und das nicht nur in Tropennächten. Abkühlung können
sie sich nicht leisten. Das macht deutlich, dass die Klimaveränderung
sich massiv auf die Gesundheit auswirkt. Armutsgefährdete Haushalte
sind dem schutzlos ausgesetzt, obwohl sie jene in unserer
Gesellschaft sind, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen“, sagt
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. Auch Umziehen
ist meist aus Kostengründen keine Alternative. Die Folgen sind
dramatisch: Stress, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit,
psychische Belastungen und soziale Ausgrenzung.
Zum Programm: Über soziale Ungleichheit und Fragen sozialer
Gerechtigkeit in der Klimakrise wird BOKU-Universitätsprofessorin
Melanie Pichler sprechen und anschließend diskutieren Ernest Aigner
von der Leuphana Universität Lüneburg, Hanna Lichtenberger von der
Volkshilfe Österreich und Andrea Schmidt, Leiterin Kompetenzzentrum
Klima und Gesundheit von der Gesundheit Österreich GmbH über
armutsgefährdete Kinder in der Klimakrise und deren Betroffenheit,
Anpassung und über die soziale Infrastruktur.
Den zweiten Teil eröffnen Kinder mit der großen Kinder-
Klimadeklaration mit „Retten wir die Welt – Kinder fürs Klima!“ von
den Kinderfreunden. Danach spricht Christina Lampl von der Abteilung
Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit über Hochwasser,
Kindergesundheit und soziale Ungleichheit aus der Public-Health-
Perspektive. Den Abschluss des zweiten Teils machen Marie Chahrour
und Erich Fenninger von der Volkshilfe Österreich. Ihr Thema ist die
Soziale Arbeit mit armutsbetroffenen Menschen in der Klimakrise nach
dem Motto: Beteiligen, ermächtigen, verändern.
Als letzten Programmschwerpunkt tauschen sich Michaela Feichtl,
Leiterin Stabstelle Nachhaltigkeit und Innovation, Volkshilfe
Oberösterreich, Teresa Tausch, Fridays for Future-Aktivistin bei „Wir
fahren gemeinsam“,, Anja Haider-Wallner, Landeshauptmann-Stv.in
Burgenland, Die Grünen, Katharina Rogenhofer, Vorständin KONTEXT –
Institut für Klimafragen, und Sara Schaar, Landesrätin Kärnten, SPÖ,
bei einer großen Podiumsdiskussion zum Thema „Gemeinsam für eine
klimasoziale Zukunft. Die sozial-ökologische Transformation
gestalten.“ aus.
Das Symposium wird vom Bundesministerium Arbeit, Soziales,
Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.
Volkshilfe-Symposium: Klimakrise & Kinderarmut
MIR IS SO HEISS!