Wien (OTS) – „Der Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft über die
prekäre
Situation im Jugendstrafvollzug in Wien deckt sich mit unseren
Beobachtungen und bestätigt meine Position zu diesem virulenten
Problem. Dass nun auch eine zweite unabhängige Institution auf die
Missstände hinweist, sollte das Justizministerium wachrütteln. Der
Jugendstrafvollzug ist eine einzige Baustelle, die so rasch wie
möglich behoben gehört. Mehr Personal, mehr Beschäftigung, Ausbildung
und Betreuung für die Jugendlichen sind das Gebot der Stunde“, betont
Volksanwältin Gaby Schwarz anlässlich der Schilderungen des Wiener
Kinder- und Jugendanwalts Sebastian Öhner.
„Die Unterbringung der Jugendlichen in der Justizanstalt
Josefstadt, die permanent überbelegt ist, war und ist alles andere
als ideal. Die ehemalige Jugendstrafanstalt Gerasdorf wurde vor
Fertigstellung des neuen Standorts Münnichplatz geschlossen. Diesen
schweren Fehler müssen die Jugendlichen und auch das Personal jetzt
ausbaden“, kritisiert die Volksanwältin, die an das Justizministerium
appelliert, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die vom Ressort
selbst definierten Standards im Jugendstrafvollzug einzuhalten. Laut
Informationen der Volksanwaltschaft sind die Bautätigkeiten am
Münnichplatz weit fortgeschritten. „Ob der etliche Male verschobene
Start des Vollbetriebs mit Ende des Jahres eingehalten werden kann,
bleibt abzuwarten“, so Gaby Schwarz.