Generalerneuerung UW Ernsthofen: Phasenschiebertransformator erreicht seinen finalen Arbeitsplatz

Wien/Ernsthofen (OTS) – Austrian Power Grid (APG) hat im Oktober mit
der erfolgreichen
Anlieferung eines Phasenschiebertransformators im Rahmen der
Generalerneuerung des APG-Umspannwerks Ernsthofen (NÖ) einen
Meilenstein erreicht.

Erfolgreich angeliefert wurde ein aus zwei Teilen bestehender
Phasenschiebertransformator.

Generalerneuerung des Umspannwerks Ernsthofen

Das Umspannwerk Ernsthofen liegt im Bezirk Amstetten und ist einer
der größten und für die österreichische Stromversorgung wichtigsten
Netzknoten im APG-Netz, in dem wichtige überregionale und regionale
Versorgungsleitungen aufeinandertreffen. Dieses Umspannwerk ist somit
zentral für die Versorgungssicherheit Österreichs, den bundesweiten
Transport erneuerbarer Energien in der Ost-West-Achse und die
Verfügbarkeit von nachhaltigem Strom in den wirtschafts- und
industriestarken Regionen des Landes.

Das seit 2017 laufende Projekt umfasst unter anderem die
Modernisierung der 110-kV-Anlage (diese wurde Ende 2022 bereits
erfolgreich abgeschlossen) wie auch eine Generalerneuerung der 220-kV
-Schaltanlage unter Aufrechterhaltung des Anlagenbetriebs mit
umfangreichen 220-kV-Provisorien.

Neben dem im Oktober 2025 aus Tauern angelieferten
Phasenschiebertransformator wurden bereits in den Jahren 2022 und
2023 zwei neue 220-/110-kV-Großtransformatoren in Betrieb genommen.
In Summe sorgen mit den sieben Bestandstransformatoren nach
Projektende zehn dieser leistungsstarken Transformatoren für eine
sichere Stromversorgung in der Region und ganz Österreich. Der
Projektabschluss ist für 2029 geplant.

APG investiert bis 2029 gesamt 150 Millionen Euro in die
Generalerneuerung des Umspannwerks Ernsthofen

Das Projekt ist mit einem Investitionsvolumen von rund 150
Millionen Euro Teil der Gesamtinvestitionen von Austrian Power Grid
in der Höhe von rund 9 Milliarden Euro in die heimische
Strominfrastruktur bis 2034.

Der Trafotransport als logistischer Meisterakt

Überstellt wurden zwei Transformatoren aus Tauern (Sbg.), nämlich
ein 242 Tonnen schwerer „Trafo“ – wie Transformatoren genannt werden
– am 19. Oktober und ein 253 Tonnen schwerer Trafo am 26. Oktober.
Jeweils am Folgetag wurde der Stahlkoloss in einer mehrstündigen,
millimetergenauen Arbeit auf sein Fundament, seinen künftigen
Einsatzort, gezogen. Die beiden Trafos haben jeweils eine Leistung
von 600 Megavoltampere (MVA). Im nächsten Schritt werden die Trafos
nun fertig aufgerüstet und mit den Schaltfeldern verbunden.

Der Schwertransport und die Fundamentstellung der beiden
Phasenschiebertrafo-Teile waren eine logistische Meisterleistung. Per
Bahn wurden die beiden Transformatoren auf einem sogenannten
Durchladeträger von Tauern aus direkt in das Umspannwerk Ernsthofen,
das direkt an das Schienennetz der ÖBB angebunden ist, überführt,
anschließend wurden sie auf Querschienen gestellt und am Tag darauf
mittels Querverzug in Millimeterarbeit auf das Fundament gezogen.
Insgesamt dauerte die Anreise je Stromriese vom Beladen auf den
Durchladeträger bis hin zur endgültigen Fundamentstellung sechs Tage.

Sichere Stromversorgung in der Region und bessere Integration von
Erneuerbaren durch Spezial-Trafos

Transformatoren sind prinzipiell das Herzstück eines jeden
Umspannwerks. Sie sind das Bindeglied zwischen dem österreichweiten
Höchstspannungsnetz der APG und dem regionalen Verteilernetz, das den
Strom direkt zu den Haushalten und Betrieben bringt. So kann
einerseits die Region bei Bedarf mit Strom aus dem österreichweiten
Netz der APG angespeist und sicher versorgt werden. Andererseits kann
vor Ort erzeugter, nicht zur Gänze verbrauchter Strom aus
erneuerbaren Quellen – aus Windkraft und Photovoltaik –
weitergeleitet und österreichweit verteilt werden. Dies stärkt den
Wirtschafts- und Lebensstandort Niederösterreich maßgeblich und
reduziert gleichzeitig die Importabhängigkeit aus dem Ausland.

„Phasenschiebertransformatoren unterscheiden sich von
„herkömmlichen“ Trafos durch eine Besonderheit: Ihre Aufgabe liegt
nicht darin, Strom zwischen verschiedenen Spannungsebenen
umzuwandeln. Vielmehr sind diese Spezial-Trafos in der Lage,
Stromflüsse von einer Leitung auf die andere umzulenken, um diese zu
entlasten und drohende Netzengpässe zu vermeiden. Auf diese Weise
kann erneuerbare Energie deutlich besser eingebunden werden, wir
verstärken somit die Einspeiseleistung für Strom aus Erneuerbaren“,
erläutert Jürgen Pilgerstorfer, der das Projekt für Austrian Power
Grid (APG) leitet.

Vor diesem Hintergrund sind Transformatoren unverzichtbare
Komponenten für das Gelingen der versorgungssicheren und leistbaren
Energiewende in Österreich.

Über Austrian Power Grid (APG) Als unabhängiger
Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian Power Grid (APG) die
sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer leistungsstarken und
digitalen Strominfrastruktur, sowie der Anwendung von State-of-the-
art-Technologien integrieren wir die erneuerbaren Energien und
reduzieren somit die Importabhängigkeit, sind Plattform für den
Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem Strom und bilden so die
Basis für einen versorgungssicheren sowie zukunftsfähigen Wirtschafts
– und Lebensstandort. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer
Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das Unternehmen mit einem
Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt, instand hält und
laufend den steigenden Anforderungen der Elektrifizierung von
Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst. Über die
Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67
Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben.
Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten
Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten
Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 630 Millionen Euro 2025
(2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und
wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele
Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in
den Netzaus- und Umbau investieren.

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