Wien (OTS) – Mit dieser Initiative setzen Österreich und weitere
Staaten ein
deutliches Zeichen für die Förderung verlässlicher,
wissenschaftsbasierter Informationen und gegen Desinformation im
Umwelt- und Klimabereich. Denn die öffentliche Debatte über den
Klimawandel hat sich weltweit deutlich polarisiert: Wissenschaftlich
gesicherte Fakten werden zunehmend infrage gestellt. Laut dem
European Digital Media Observatory (EDMO) betreffen je nach Zeitraum
5 bis 15 Prozent aller Online-Desinformationen in der EU das Thema
Klima. Auch der Global Risk Report 2025 sieht Fehl- und
Desinformation als eine der großen aktuellen Bedrohungen an. Das
führt zu mehr Misstrauen gegenüber Informationen und
Berichterstattung und schwächt die Akzeptanz wissenschaftlicher
Fakten zum Klimawandel.
„Desinformation zum Thema Klima nimmt weltweit zu und gefährdet
die Unterstützung für dringend notwendige Maßnahmen zur
Emissionsreduktion und Klimawandelanpassung. Sie stellt den
wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel infrage
und ist Teil gezielter politischer und ideologischer Kampagnen.
Wirksamer Klima- und Umweltschutz kann nur dann gelingen, wenn für
Bevölkerung und Wirtschaft die Notwendigkeit und der Nutzen
entsprechender Maßnahmen klar verständlich sind. Dafür sind
wissenschaftlich fundierte und leicht zugängliche Informationen
notwendig. Angesichts der schnellen globalen Verbreitung von
Informationen ist eine verstärkte internationale Zusammenarbeit
erforderlich, um Fakten zu kommunizieren und Desinformation
entgegenzuwirken“, so Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig.
Internationale Anstrengungen und nationale Maßnahmen
Das Klima- und Umweltministerium setzt national auf ein Bündel
von Maßnahmen: Ein Schwerpunkt liegt auf der Stärkung der
Medienkompetenz junger Menschen, insbesondere im Umgang mit Klima-
und Umweltinformationen. Darüber hinaus werden transparente
Informationsangebote bereitgestellt und Initiativen unterstützt, die
vertrauenswürdige Kommunikation zu Klimaschutz und
Klimawandelanpassung gezielt umsetzen.
Die Initiative for Information Integrity on Climate Change wurde
2024 von der brasilianischen Regierung, dem UN-Sekretariat und der
UNESCO beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro erstmals vorgestellt. Sie
hat zum Ziel, die Qualität und Verlässlichkeit von Informationen über
den Klimawandel zu stärken und Desinformation entgegenzuwirken. Dazu
gehören mehr Forschung, bessere Kommunikationsmaßnahmen und eine
engere internationale Zusammenarbeit. Ein zentraler Bestandteil ist
ein globaler Fonds der UNESCO, der in den nächsten drei Jahren 10 bis
15 Millionen US-Dollar für Forschungsprojekte und
Aufklärungskampagnen bereitstellen soll. Zudem sollen bestehende
Initiativen gegen Klima-Desinformation unterstützt und das Thema
stärker auf die internationale Agenda gehoben werden. Brasilien hat
damit erstmals die zunehmende Verbreitung irreführender Informationen
zu Klima und Klimaschutz offiziell auf die Action Agenda einer UN-
Klimakonferenz gesetzt. Angesichts wachsender Anfeindungen im Bereich
Klima gegenüber Journalistinnen und Journalisten sowie Forschenden
ist das ein wichtiges Signal für die Unterstützung faktenbasierter
Information zum Klimawandel und zur Anpassung an den Klimawandel.
Weiterführende Informationen:
https://www.unesco.org/en/information-integrity-climate-change
https://cop30.br/en/action-agenda