Fiakerfahrer nach Angriff auf Tierschützer verurteilt

Wien (OTS) – Im August dieses Jahres hielt sich ein Tierschützer
friedlich am
Stephansplatz auf, um mögliche Gesetzesverstöße der Fiaker zu
dokumentieren. Dabei wurde er von einem Fiakerfahrer attackiert.
Zuerst schnippste der Kutscher ihm eine brennende Zigarette gegen den
Hals. Danach stieß er den Tierschützer zu Boden. Die Folgen waren
eine Abschürfung am linken Ellbogen sowieso Brandspuren am Hals.

Im Prozess ergaben sich massive Widersprüche zwischen den
Aussagen des Angeklagten und eines weiteren Fiakers und dem Video,
das der betroffene Tierschützer von dem Vorfall gemacht hat. So
sagten der Angeklagte und ein weiterer Fiaker, der bei dem Angriff
dabei war, aus, dass der angeklagte Fiakerfahrer von hinten gestoßen
wurde und sich nur nach vorne abstützen wollte. Dies wurde allerdings
durch das Video eindeutig widerlegt. Schließlich verurteilte der
Richter den Fiakerfahrer wegen Körperverletzung zur einer Geldstrafe
von 320 Ꞓ oder 40 Tage Ersatzfreiheitsstrafe und 50 Ꞓ Schmerzensgeld
für den Tierschutz-Aktivisten. Das Urteil ist mittlerweile
rechtskräftig. Der Richter deutete an, dass der Zeuge, der mit seiner
Aussage den angeklagten Fiakerfahrer entlasten wollte, eventuell
wegen falscher Zeugenaussage ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden
könnte. Ein anderer Fiaker, der als Zeuge vor Ort war, muss eventuell
mit einem Verfahren wegen falscher Zeugenaussage rechnen. Das hat der
Richter angedeutet, nachdem die Staatsanwältin das schriftliche
Protokoll verlangt hat.

VGT-Obperson-Stellvertreter Georg Prinz dazu: „Wieder einmal
zeigt sich, von wem die Gewalt ausgeht und wer friedlich bleibt.
Offensichtlich schrecken Fiakerfahrer auch am helllichten Tag nicht
vor körperlichen Attacken gegen friedliche Tierschützer:innen, die
Gesetzesübertretungen dokumentieren wollen, zurück. Solche Angriffe
werden uns allerdings nicht abhalten, uns weiterhin für ein Ende des
Fiakerbetriebs in Wien einzusetzen. Die offensichtlich falschen
Aussagen des Zeugen des Fiakerfahrers zeigen außerdem, dass es manche
Fiakerfahrer:innen mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Klar ist:
Pferde gehören nicht in die Hände von Gewalttätern. Der VGT fordert,
dass der verurteilte Fiakerfahrer künftig nicht mehr als Kutscher
eingesetzt werden darf .“

Pressefotos (Copyright: VGT.at)