Der Chancenbonus kommt!

Wien (OTS) – Die Arbeiterkammer (AK) begrüßt den von Bildungsminister
Christoph
Wiederkehr (NEOS) vorgeschlagenen Chancenbonus als wichtige
Investition in die Zukunft Österreichs. Schulen mit besonderen
Herausforderungen werden zusätzliche Unterstützung bekommen. Seit
Jahren zeigen die AK und zahlreiche andere Institutionen auf, dass
Bildungschancen in Österreich ungleich verteilt sind. Nicht jedes
Kind kann nach der Schulzeit lesen, schreiben, rechnen sowie seine
Talente entwickeln. Schulen mit besonders vielen Herausforderungen
fehlen dafür die entsprechenden Ressourcen. Der heute präsentierte
Chancenbonus ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

„ Unsere Ziele sind klar: Jedes Kind soll in der Schule die
Lernziele erreichen und seine Talente entfalten können. Mit dem Bonus
können Schulen mit großen Herausforderungen ihr Angebot an den
Bedürfnissen ihrer Schüler:innen ausrichten und jene Maßnahmen
setzen, die vor Ort die größte Wirkung haben ,“ sagt Renate Anderl,
Präsidentin der Arbeiterkammer.

Was ist mit besonderen Herausforderungen konkret gemeint? Kinder
aus Familien mit niedrigem Bildungsabschluss, geringem
Haushaltseinkommen und einer anderen Erstsprache als Deutsch brauchen
mehr bzw. angepasste Bildungsangebote. Schulen mit vielen Kindern aus
benachteiligten Elternhäusern müssen daher auf die Bedürfnisse der
Kinder besonders genau eingehen und zusätzliche Förderung
bereitstellen, damit sie eine faire Chance bekommen. Mit dem AK-
Chancenindex hat die Arbeiterkammer vor vielen Jahren ein
wissenschaftlich fundiertes Modell zur treffsicheren Finanzierung von
Schulen mit großen Herausforderungen entwickelt – diese Überlegungen
und Vorarbeiten fließen nun in den Chancenbonus ein.

„ Der Chancenbonus ist eine bildungspolitische Maßnahme, die auf
die Bedürfnisse der Schulen, Eltern und Schüler:innen eingeht.
Insofern ist es auch ein Erfolg der Arbeiterkammer, die mit dem
Chancenindex ein Modell vorgelegt hat, das jetzt zur Anwendung kommt.
Für uns ein Zeichen dafür, dass ein langer Atem wirkt. Dem
Bildungsminister ist es hoch anzurechnen, dass er aktiv Reformen im
Bildungswesen angeht und dafür Erkenntnisse aus der Wissenschaft
aufgreift und zur Umsetzung bringt ,“ so Renate Anderl. Mittelfristig
sind weitere und höhere Investitionen entlang des Chancenbonus nötig,
um die Grundkompetenzen abzusichern.

„ Wir sehen im Chancenbonus einen ersten zentralen Schritt, damit
langfristig wirksame Strukturen entwickelt werden können, um
Bildungschancen für viele abzusichern. Schule braucht guten
Unterricht, aber sie braucht beispielsweise auch Ergotherapie,
Logopädie, Sozialarbeit und in vielen Fällen psychologische
Begleitung. Kurz gesagt: Wir brauchen multiprofessionelle Teams, um
Kinder und Jugendliche gut beim Lernen zu begleiten. Diese Strukturen
sollen jetzt entwickelt werden ,“ betont die AK-Präsidentin
abschließend.