Wien (OTS) – Der Staatspreis für literarische Übersetzung ist mit
jeweils 15.000
Euro dotiert und wird jährlich vom Bundesministerium für Wohnen,
Kunst, Kultur, Medien und Sport vergeben. Die diesjährigen
Preisträger:innen hat Bundesminister für Kunst und Kultur Andreas
Babler heute bekanntgegeben: Die Österreicherin Brigitte Hilzensauer
wird mit dem Staatspreis für die Übersetzung englischsprachiger
Literatur ins Deutsche, der Übersetzer Relja Dražić mit dem
Staatspreis für die Übersetzung österreichischer Literatur ins
Serbische ausgezeichnet.
Darüber hinaus erhielten heuer 51 in- und ausländische
Übersetzer:innen Prämien für besonders herausragende literarische
Übersetzungen in einer Gesamthöhe von 84.000 Euro.
Bundesminister für Kunst und Kultur Andreas Babler gratuliert den
Ausgezeichneten: „Literaturübersetzung ist ein komplexes wie
kunstvolles Unterfangen, durchgeführt von Meister:innen der
transkulturellen Kommunikation. Einen Roman von Han Kang, Serhij
Zhadan oder László Krasznahorkai auf Deutsch zu lesen scheint
selbstverständlich, doch ist es für die meisten von uns nur deshalb
möglich, weil Übersetzer:innen uns Tür und Tor in diese Welten
öffnen. Gleichzeitig sind die Herausforderungen im Bereich der
Übersetzung angesichts rasanter technologischer Entwicklungen enorm.
Mit dem österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung
wird hervorgehoben, welch großen kulturellen Reichtum wir der Kunst
der Neuschreibung zu verdanken haben. Das Metier der
Literaturübersetzung anhand dieses Preises und der Prämien sichtbarer
zu machen und es zu würdigen, ist mir ein besonderes Anliegen.
Herzlichen Glückwunsch den Gewinner:innen.“
Den Staatspreis für literarische Übersetzung ins Deutsche erhält
Brigitte Hilzensauer (*1950 in Salzburg). Sie studierte Germanistik
und Geschichte in Wien, arbeitete lange Jahre als Cheflektorin des
Zsolnay-Verlags und seit 2013 als Übersetzerin. Aus Ihrer Feder
stammen Übersetzungen aus dem Englischen wie etwa Edmund de Waals
„Der Hase mit den Bernsteinaugen“, Werke von Graham Greene oder
Timothy Snyder.
Die Jury zeigte sich überzeugt von Hilzensauers großem Talent „beim
Durchkomponieren hochkomplexer Gedankengänge, und zwar auf eine
Weise, dass auch dichte und komplexe Stile im Deutschen wie
selbstverständlich wirken: dies ist die wahre Kunst beim
Literaturübersetzen“.
Der Staatspreis für literarische Übersetzung in eine Fremdsprache
geht an den serbischen Verleger und Übersetzer Relja Dražić (*1954 in
Bogojevo/Serbien). Seit 1982 ist er als Literaturübersetzer tätig,
mit Fokus auf österreichischer Literatur. Zu seinem Repertoire an
Übersetzungen zählen Autor:innen wie Ingeborg Bachmann, Joseph Roth,
Heimito von Doderer sowie zeitgenössische Werke von Peter Handke,
Ljuba Arnautović oder Norbert Gstrein.
Die Jury findet Worte des Lobes für Dražićs unermüdlichen Einsatz
für die Verbreitung deutschsprachiger Literatur nicht nur in Serbien,
sondern im gesamten Balkanraum: „Seine kongenialen Übersetzungen
folgen dabei allen Schattierungen und Nuancen der Originale und
bescheren einen Lesegenuss, der den Originalen in nichts nachsteht.“
Die beiden Staatspreise für literarische Übersetzung, die
jährlich vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und
Sport vergeben werden, sind mit jeweils 15.000 Euro dotiert. Die
Verleihung der Preise wird am 29. Juni 2026 im Literaturhaus Wien
stattfinden. Dem Übersetzungsbeirat des BMWKMS, auf dessen Empfehlung
die Vergabe basiert, gehören an: Mag. Dr. Leopold Decloedt, Mag.a
Dr.in Miranda Jakiša, Mag.a Dr.in Maria-Christine Leitgeb, Mag. Dr.
Igor Metzeltin und Mag. Werner Richter.