Belvedere: Elmar Trenkwalder in CARLONE CONTEMPORARY

Wien (OTS) – Im Rahmen der Ausstellungsreihe CARLONE CONTEMPORARY
wird die
raumgreifende Skulptur WVZ 183 des österreichischen Künstlers Elmar
Trenkwalder präsentiert.

Generaldirektorin und Kuratorin Stella Rollig: Der visuellen
Opulenz von Elmar Trenkwalders Werken vermag kaum jemand zu
widerstehen. Seine Formensprache ist nahbar und rätselhaft zugleich –
was vertraut anmutet, entzieht sich auf den nächsten Blick. Die
monumentale Skulptur, die der Künstler für den Carlone-Saal
ausgewählt hat, schafft eine faszinierende Verbindung zwischen
Vergangenheit und Gegenwart.

Seit mehr als vier Jahrzehnten kreiert Elmar Trenkwalder (geb.
1959 in Weißenbach am Lech) monumentale Keramikskulpturen, die durch
ihre opulente Formensprache, die detailreiche Gestaltung und die
architektonische Anmutung beeindrucken. In seiner künstlerischen
Praxis nimmt Trenkwalder Anleihen bei biomorphen Formen und schöpft
aus einem Fundus archaischer Figuren und Ornamente, die sowohl auf
die westliche Kunstgeschichte als auch auf asiatische Symboliken
referieren. Die vielfältigen Details werden vom Künstler über einen
langen Zeitraum händisch geformt, gebrannt und glasiert und zum
Schluss zu einem Ganzen zusammengesetzt.

Die Skulptur WVZ 183 ist eine kraftvolle zeitgenössische Setzung
im freskierten Carlone-Saal. Analog zur barocken Kunst sind Illusion
und Informationsreichtum Trenkwalders künstlerische Strategien,
Betrachter*innen in den Bann seiner Arbeiten zu ziehen.

Ausgangspunkt der Skulptur WVZ 183 war für mich das geometrische
Prinzip eines achtstrahligen Sterns. Dieses Strukturmotiv, das an
eine Wind- oder Kompassrose erinnert, ist Sinnbild des Navigierens –
sowohl im realen Raum als auch auf einer geistig-symbolischen Ebene.
An den Endpunkten der zentralen Achsen dominieren überdimensionale
Finger, deren transgressive Energie die innere Logik der Form in den
vertikalen Aufbau überführt. Die Abstraktionen werden von mir in eine
körperliche Dimension übersetzt. Sie erscheinen zugleich als Säulen
und Körperelemente, die das Fundament durchdringen, um über ihre
eigene Präsenz hinaus auf die Existenz eines erweiterten Raums zu
verweisen. Ich denke, dass sich diese Dynamik mit der Bildwelt des
Deckengemäldes und der Scheinarchitektur des Carlone-Saales in
idealer Weise verschränkt. Die Illusion eines sich nach oben, zum
Firmament hin, in die höchsten Sphären des Universums ausdehnenden
Raumes, erscheint wiederkehrend als skulpturale Artikulation und
tritt mit dieser in Resonanz , so Künstler Elmar Trenkwalder.

Biografie Elmar Trenkwalder

Elmar Trenkwalder lebt und arbeitet in Innsbruck. Von 1978 bis
1982 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Max Weiler
und Arnulf Rainer. Früh erlangt er internationale Anerkennung in Köln
und Frankreich und stellt in zahlreichen Ausstellungen aus: Aperto 90
, Biennale Venedig (1990); Austria im Rosennetz , MAK, Wien /
Wunderkammer Österreich , Kunsthaus Zürich (1996); La Biennale de
Lyon (1997); Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz (2001 & 2003);
Musée de Louvre, Paris (2005); Maison Rouge, Paris (2008); Centre
Pompidou, Paris (2017); Museum der bildenden Künste Leipzig (2018);
Beelden aan Zee, Den Haag (2022) u. v. m.

In der Reihe CARLONE CONTEMPORARY werden halbjährlich im Carlone-
Saal des Oberen Belvedere zeitgenössische Werke präsentiert. Die
Künstler*innen nehmen Bezug auf das barocke Bildprogramm der Fresken
im Saal und schlagen eine Brücke von der antiken Götterwelt Apolls
und Dianas in die Gegenwart.

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