Wien (OTS) – In der Sitzung der Bundes-Zielsteuerungskommission vom
12. Dezember
wurde unter dem Vorsitz von Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike
Königsberger-Ludwig erstmals ein bundesweit einheitliches
Basisangebot für das Gesundheitsnavi 1450 beschlossen. Bisher war die
Hotline je nach Bundesland unterschiedlich ausgestaltet – künftig
sollen zentrale Leistungen österreichweit gleich zur Verfügung
stehen. Ziel ist es, Patient:innen schneller und gezielter durch das
Gesundheitssystem zu begleiten, Wartezeiten zu verkürzen und
Ambulanzen nachhaltig zu entlasten.****
„Unser gemeinsames Ziel steht fest: Wir wollen unser
solidarisches, öffentliches, Gesundheitswesen stärken, um allen
Menschen die beste und richtige Versorgung zu ermöglichen. Dazu
zählen, die Wartezeiten zu verkürzen, überlastete Ambulanzen zu
entlasten und die Menschen rasch zum richtigen Ort der Versorgung zu
begleiten. Mit 1450 – dem Gesundheits-Navi – werden wir dieses Ziel
Schritt für Schritt erreichen und so die Versäumnisse der letzten
Jahre zurechtrücken“, betont Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike
Königsberger-Ludwig.
Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse: „Es
soll eingeschätzt werden, welche Versorgung die Patientin oder der
Patient benötigt. Das kann von der Selbstversorgung über Hilfe von
Pflegekräften, Teleärzt:innen bis hin zu Notärzt:innen reichen. So
können auch Fehl- und Überversorgung reduziert werden. Jede und jeder
soll genau die Gesundheitsversorgung bekommen, die er oder sie
braucht – zeitnah, wohnortnah und in hoher Qualität. 1450 ist ein
wesentlicher Baustein, die Versorgung für alle zu stärken.“
Peter Hacker, Gesundheitsstadtrat von Wien: „Die
Gesundheitsberatung 1450 ist in Wien bereits fest etabliert und ich
begrüße es, wenn österreichweit gleiche Standards gelten sollen. So
sind in Wien bereits Videokonsultationen möglich und das
Terminservice beispielsweise für Primärversorgungseinheiten
funktioniert sehr gut. Durch die Gesundheitsberatung 1450 ist es für
die Bevölkerung Wiens wie auch für den stationären Bereich zu
spürbaren Erleichterungen gekommen und die Steuerung der Patienten,
um möglichst rasch zum richtigen Behandlungspunkt zu kommen, wurde
klar verbessert.“
Zwtl.: Einheitliche Leistungen für alle – Ausbau geht weiter
Mit dem Beschluss vom 12. Dezember haben sich Bund, Länder und
Sozialversicherung darauf verständigt, dass Menschen in Österreich
künftig beim Anruf unter 1450 österreichweit einheitliche Leistungen
erhalten sollen – unabhängig vom Wohnort. Das Gesundheitsnavi 1450
soll damit zur ersten Anlaufstelle im Gesundheitssystem werden – rund
um die Uhr, kostenlos und medizinisch fundiert.
Patient:innen sollen künftig rasch eine medizinisch geschulte
Ersteinschätzung erhalten – etwa, ob ein Besuch bei der Hausärztin,
in einer Primärversorgungseinheit oder im Spital erforderlich ist.
Damit sollen Wartezeiten verkürzt, der Überblick im System verbessert
und Spitalsambulanzen spürbar entlastet werden.
Die erhobenen Informationen sollen digital verarbeitet und –
sofern notwendig – direkt in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA
) gespeichert werden. In Notfällen soll eine unmittelbare
Weiterleitung an den Rettungsdienst möglich sein.
Gleichzeitig sollen einheitliche Qualitätsstandards gelten. Dazu
gehört auch, dass bei Bedarf auf Hintergrundärzt:innen
zurückgegriffen werden kann. 1450 soll künftig Informationen per SMS
übermitteln sowie in mehreren Sprachen verfügbar sein.
In einem nächsten Schritt sollen die Leistungen weiter ausgebaut
werden:
– Terminvereinbarungen – sowohl in Ordinationen als auch in Spitälern
– sollen über 1450 möglich sein
– Ärztliche Videokonsultationen inklusive Krankschreibung und E-
Rezept sollen angeboten werden
– Auch die Vermittlung an andere Gesundheitsberufe, etwa
Pflegeberatung, soll erfolgen können
– Eine stärkere Verknüpfung mit dem Gesundheitsportal und digitalen
Gesundheitsapps ist vorgesehen
„Mit diesem Beschluss haben wir uns auf ein gemeinsames Ziel und
ein klares Arbeitspaket geeinigt. Jetzt geht es an die Umsetzung.
Unser Ziel ist, dass das neue Gesundheitsnavi 1450 Ende 2026
flächendeckend zur Verfügung stehen wird – als moderne, digitale und
gerechte erste Anlaufstelle für alle“, so Gesundheitsstaatssekretärin
Ulrike Königsberger-Ludwig abschließend. (Schluss)