Wien (OTS) – Jedes Jahr steht der 20. November als Transgender Day of
Remembrance
im Zeichen des weltweiten Gedenkens an die Opfer von trans*
feindlicher Gewalt. Dass diese Gewalt leider auch in Europa und
Österreich zunimmt, zeigen nicht nur internationale Studien, sondern
auch die Erfahrungen zahlreicher Selbstvertretungsgruppen und NGOs.
TGEU, die europäische Menschenrechtsplattform für die trans*
Community, veröffentlichte dazu in dieser Woche eine Erhebung, wonach
281 trans* Personen in den vergangenen Monaten weltweit ermordet
wurden. Die Organisation warnt außerdem vor dem starken Anstieg von
Angriffen auf trans* Aktivist*innen. Die Dunkelziffer nicht
gemeldeter Hassangriffe und Gewalttaten dürfte dabei auch in Ländern
wie Österreich in dieser Gruppe besonders hoch sein. Für die
sozialdemokratische LGBTIQ+ Organisation SoHo steht daher fest: „Kaum
eine Gruppe wird von Trump, Orban und den rechten Kulturkämpfern so
sehr ins Visier genommen, wie die trans* Community! Auch in
Österreich schüren die FPÖ und der rechte Rand bewusst den Hass gegen
diese Menschen und befeuern damit eine Stimmung, die die Sicherheit
und Selbstbestimmung von trans* Personen massiv gefährdet“, betont
SoHo-Trans*Sprecherin Dominique Mras gemeinsam mit SoHo-Vorsitzendem
und SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner. „Gerade angesichts
dieser billigen Polemik sind heute die vernünftigen Kräfte in unserer
Gesellschaft gefragt, diesem Hass mit Ruhe, Fakten und Solidarität
entgegenzutreten! Jeder Mensch in Österreich hat das Recht auf ein
sicheres, angst- und gewaltfreies Leben – und zwar unabhängig von
Geschlecht und Geschlechtsidentität!“ ****
Die SoHo erwartet sich daher im Zuge des Nationalen Aktionsplans
gegen Hate Crime einen klaren Fokus auf den Schutz besonders
vulnerabler Gruppen vor Hass und Diskriminierung. Nachdem dieser im
Nationalrat beschlossen wurde, geht es jetzt an die Umsetzung.
„Hassverbrechen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien gegen
Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität sind ein rasant
wachsendes Problem in Österreich und gefährden nicht nur die direkt
Betroffenen, sondern den gesamten gesellschaftlichen Zusammenhalt in
unserem Land“, so Mras und Lindner. „Alle von uns sind deshalb
gefordert, gegen Unwahrheiten, Hass und Angriffe aufzustehen!“ (
Schluss) mw