Heimische Erdäpfel heuer so günstig wie seit Jahren nicht mehr – warum greifen wir nicht zu?

Wien (OTS) – Heuer fiel die Kartoffelernte endlich wieder gut aus.
Der hohe Ertrag
sorgt für niedrige Preise : Die österreichische Speisekartoffel ist
so billig wie seit Jahren nicht mehr. Statt über zu hohe
Lebensmittelpreise zu klagen, sollte der Blick auf die günstigen und
reichlich verfügbaren heimischen Lebensmittel gerichtet werden. Denn
wer mit diesem Wissen einkauft, spart, klärt der Verein Land schafft
Leben auf.

Mit dem vorläufigen Ergebnis von 804.000 Tonnen geernteten
Erdäpfel sind die heimischen Lager derzeit gut gefüllt. Nach
derzeitigen Schätzungen liegt der Durchschnittsertrag pro Hektar etwa
zehn Prozent über dem Vorjahr. Grund dafür sind weniger wetter- und
schädlingsbedingte Ernteausfälle. Die Branche rechnet damit,
Österreich bis zur nächsten Ernte versorgen zu können. Import-Ware in
den Verkaufsregalen, wie es derzeit bei einem Großhändler der Fall
ist, wäre demnach nicht notwendig.

Die gute Verfügbarkeit macht Speisekartoffeln so günstig wie
zuletzt vor drei Jahren. Österreichische Erdäpfel gibt es im
Supermarkt bereits ab 60 Cent pro Kilogramm. Bei geringeren Erträgen
wäre es umgekehrt: Dann steigen die Preise.

„Es ist doch absurd: Wir klagen über zu hohe Lebensmittelpreise,
obwohl Erdäpfel so günstig sind wie seit Jahren nicht mehr. Wer mit
der Saison und dem Ertrag isst, der spart! Denn heimische
Lebensmittel nach deren Verfügbarkeit zu kaufen, tut nicht zuletzt
der Geldtasche gut“, setzt Maria Fanninger , Gründerin von Land
schafft Leben, den Denkanstoß.

Zwtl.: Alleskönner Erdäpfel

Erdäpfel sind seit Jahrhunderten eine wertvolle, nachhaltige
Energiequelle. Außerdem sind sie reich an Kalium, Magnesium, Eisen, B
-Vitaminen und Vitamin C. Maria Fanninger: „ Die Erdäpfel sind ein
nährstoffreicher Alleskönner. Mindestens eine Woche lang können wir
sie auf unterschiedlichste Weise zubereiten, ohne zu merken, dass sie
täglich auf dem Teller liegen.“ Der österreichische Pro-Kopf-
Verbrauch bei Speisekartoffeln lag 2023/24 laut Statistik Austria bei
rund 49 Kilogramm – umgerechnet essen wir pro Woche also knapp ein
Kilogramm pro Person.

Zwtl.: Herausforderungen der Branche

In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu Ernteverlusten,
die die regionale Produktion zunehmend gefährden. Der Klimawandel
beeinträchtigt nicht nur das Wachstum der Erdäpfel, die längeren
Trockenperioden führen auch zu vermehrtem Drahtwurmbefall. Dieser
Schädling kann die Ernte ganzer Felder zunichtemachen, wie es die
jüngste Vergangenheit immer wieder gezeigt hat.

Datenschutzinfo