Fast Fashion macht Plastikmist

Wien (OTS) – Kunstfasern sind auf dem Vormarsch, kaum ein Textilstück
ist frei
davon. Recyclingpolyester ist noch keine nachhaltige Lösung – als
Rohstoff werden meist Einwegflaschen verwendet, Alttextilien kommen
kaum zum Einsatz. Der Großteil der Textilien landet nach kurzer
Tragedauer oder gar ungetragen im Restmüll, weil das Textilrecycling
noch in den Kinderschuhen steckt und die Sammlung und Verwertung weit
hinter dem Verbrauch herhinkt. Lange Nutzung ist die einzig
nachhaltige Lösung. Tipps für ökologische Mode bietet DIE
UMWELTBERATUNG auf www.umweltberatung.at/textilien .

Wer Fast Fashion kauft, nimmt damit häufig Plastik in Kauf – denn
billige Mode bedient sich billiger Rohstoffe. „Auch wenn an vielen
Textilien ein Umwelt-Label wie zum Beispiel ein Recycling-Symbol
prangt, ist die Textilindustrie noch lange nicht ökologisch. Und wir
kaufen einfach zu viel!“ erklärt Michaela Knieli, Textilexpertin von
DIE UMWELTBERATUNG.

Textilien ökologisch verwenden, heißt:

nur wenig Textilien, diese aber in guter Qualität kaufen

so wenig Kunstfaser-Textilien wie möglich kaufen

alle Textilien möglichst lange verwenden, gut pflegen und
Secondhand-Angebote – zum Beispiel Flohmärkte und Tauschbörsen –
nutzen

Zwtl.: Weniger Synthetik zu Hause – weniger Mikroplastik in der
Umwelt

Unser Textilkonsum ist immer noch eine wesentliche Quelle für
Mikroplastik. Kleidung aus Kunststoff sowie Teppiche, Vorhänge,
Bettwäsche und andere Textilien aus Polyester geben beim Gebrauch und
beim Waschen Mikroplastik ab, das in die Raumluft und ins Abwasser
gelangt. Mikroplastik gelangt in unseren Organismus und kann
schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Zwtl.: Recycling nur beschränkt möglich

Viele Kleidungsstücke werden kaum oder gar nicht getragen und
frühzeitig entsorgt, befeuert wird der Verbrauch noch durch den hohen
Anteil an Retouren im Onlinehandel, Je nach Anbieterfirma liegt die
Retourenquote durchschnittlich zwischen 26 und 50 % (aus: Online-
Modehandel: Retouren bleiben großes Problem – BTE Handelsverband
Textil 2023). Rücksendungen werden nicht automatisch wiederverkauft,
bis zu 24 % landen ungetragen im Abfall.

Wer denkt, dass der hohe Kleidungsverbrauch nicht so schlimm ist,
weil viel recycelt wird, liegt damit falsch. Derzeit wird der
Großteil der Textilien thermisch verwertet, also verbrannt. Kleidung
aus aller Welt wird aber zum Beispiel auch in der chilenischen
Atacama-Wüste gelagert. Nur ein geringer Teil der Textilien wird zu
neuer Kleidung recycelt. Textilrecycling ist sehr aufwändig, denn in
Sammlung, Transport, Sortierung und Aufbereitung steckt viel Energie.

Die Hauptquellen für Recyclingpolyester sind nicht Textilien,
sondern PET-Flaschen. Das ist eigentlich kein Recycling, sondern
Downcycling: Aus einem PET-Material mit hohen Qualitätsansprüchen
wird dabei ein Material mit geringerer Qualität. Ökologisch macht es
mehr Sinn, das hochwertige Material wieder zu Flaschen zu recyceln.
Noch besser ist es, die Flaschen einfach zu reinigen und als Flaschen
wiederzuverwenden, also im Mehrwegsystem zu führen.

Zwtl.: Sportmode ohne Plastik?

Zur Herstellung von Sportbekleidung werden häufig Kunstfasern
verwendet. Bei der Imprägnierung von Outdoorkleidung kommen auch
PFAS, die so genannten Ewigkeitschemikalien zum Einsatz. PFAS sind
ökologisch und gesundheitlich problematisch, weil sie nicht abbaubar
sind. Naturfasern als Alternative haben ebenfalls gute Outdoor-
Kompetenz. „Das „natürliche Funktionshirt“ des Schafes hat auch für
den Menschen eine angenehm isolierende, wärmende Wirkung. Und der
Wollpullover riecht im Gegensatz zum Polyester-Pullover nicht nach
Schweiß“, erklärt Michaela Knieli, Textilexpertin von DIE
UMWELTBERATUNG.

Zwtl.: Information

Einkaufsquellen für Ökomode und weitere Informationen und Links
zum Thema Mode sind unter www.umweltberatung.at/textilien zu finden.

Im Rahmen der Orange Week gibt DIE UMWELTBERATUNG im 48er-Tandler
Margareten Tipps zur Pflege von Kleidungsstücken – damit sie lange in
Verwendung bleiben:

„Kleidung lange „haltbar“ machen“ – Dienstag, 25. November 2025
von 16 bis 19 Uhr

„Pflege und Reparatur von Textilien“ – Donnerstag, 27. November
2025 von 15 bis 18 Uhr

Beide Veranstaltungen finden im 48er-Tandler,
Siebenbrunnenfeldgasse 3, 1050 Wien , statt.

Die Stadt Wien – Umweltschutz informiert auf ihrer Website zum
nachhaltigen Einkauf von Textilien: www.wien.gv.at/umwelt/oekokauf-
ergebnisse#textilien

Individuelle Beratung bietet DIE UMWELTBERATUNG an ihrer Hotline
01 803 32 32.

DIE UMWELTBERATUNG ist eine Einrichtung der Wiener
Volkshochschulen, basisfinanziert von der Stadt Wien – Umweltschutz.

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