Wien (OTS) – Die heute von Statistik Austria veröffentlichten
Nächtigungszahlen
für September 2025 zeigen mit 12,18 Mio. Nächtigungen in den
österreichischen Beherbergungsbetrieben ein Plus von 7,2% gegenüber
dem September des Vorjahres, womit die Nächtigungszahlen nur knapp
unter dem Rekordwert von 2023 (12,21 Mio.) liegen. Beim Vergleich ist
zu berücksichtigen, dass der sehr niederschlagsintensive September
2024 mit Hochwasser und Sturm massive Auswirkungen auf Bevölkerung
und Betriebe und Nächtigungen hatte. „Nach einem zufriedenstellenden
Sommer, zeigt ein nächtigungsstarker September, dass sich Österreich
zunehmend zu einer Ganzjahresdestination entwickelt. Die aktuell
laufenden Herbstferien sind sehr gut gebucht, und auch für die
kommende Wintersaison blicken wir optimistisch nach vorne“,
kommentiert Georg Imlauer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie der
Wirtschaftskammer Österreich die aktuellen Zahlen.
In den Skidestinationen haben Seilbahn- und Liftbetreiber weiter
in moderne Aufstiegshilfen und Schneesicherheit investiert, in der
Wellnesshotellerie punkten Betriebe mit vielfältigen und attraktiven
Angeboten, und auch der Städte- und Kulturtourismus setzt heuer
wieder auf traditionelle Veranstaltungen und Märkte als starke
Impulsgeber für die Wintersaison.
„Für viele Regionen und Betriebe ist die Wintersaison nach wie
vor die wertschöpfungsstärkere Zeit. Österreichs Hotellerie ist heute
breiter aufgestellt denn je, und hat Österreich als Destination für
Gäste aus den unterschiedlichsten Zielgruppen und Herkunftsmärkten
etabliert. Verhaltener hingegen zeigt sich die Buchungslage bei
Kunden aus dem Businesssegment, bedingt durch die kriselnde Industrie
und die angespannte Wirtschaftslage“, so Imlauer weiter.
Sinkende Betriebsergebnisse trotz Nächtigungszuwächsen – gezielte
Entlastungen notwendig
Die Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Lage der Branche zeigt
jedoch klar, dass steigende Nächtigungszahlen allein noch kein
erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen.
„Trotz steigender Umsätze und Nächtigungen, sehen wir uns seit
Jahren mit enormen Anstiegen bei Energie-, Lebensmittel- und
Personalkosten konfrontiert. Eine 1:1-Weitergabe dieser Kosten über
den Preis ist für 9 von 10 Betrieben nicht möglich. Damit steigen die
Kosten schneller als die Erträge – und die Betriebsergebnisse sinken.
Eine Umfrage unter rund 500 Betrieben im Sommer hat bestätigt, dass
sich auch 2025 daran nichts geändert hat“, erläutert Imlauer die
betriebswirtschaftliche Situation der Branche.
“Die Hotellerie braucht jetzt gezielte Ent- statt weiterer
Belastungen, um Unternehmer:innen nicht nur Zeit, sondern vor allem
auch Kosten zu ersparen“, fordert Imlauer. Daher gelte es die
angekündigten Entbürokratisierungsmaßnahmen rasch umzusetzen und
nicht wieder neue bürokratische Regelungen in Kraft zu setzen, wie
dies beispielsweise mit der Hitzeschutzverordnung und der
Pauschalreiserichtlinie droht. So ist etwa die Erhöhung des
Investitionsfreibetrags ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung für die investitionsintensive Branche. „Wie auch in den
vergangenen Jahren, hat die Hotellerie 2025 in den Ausbau und die
Qualität der Hotelanlagen investiert. Dadurch ist sie ein
zuverlässiger, wesentlicher Faktor, wenn es um die Schaffung und den
Erhalt von Arbeitsplätzen geht und darum, regionale Wertschöpfung zu
generieren.
„Steuerliche Entlastungen für die Mitarbeiter:innen, wie die
steuerfreie Behandlung von Überstunden oder die Rücknahme der
Besteuerung des Lohns für die Arbeit an Feiertagen, sind weitere
wesentliche Schritte, die aus unserer Sicht nun folgen müssen. Wir
vertrauen darauf, dass auch die Gewerkschaft dieses Anliegen im Sinne
ihrer Mitglieder unterstützt – ganz im Geist unseres gemeinsamen
Verständnisses, dass es um das Wohl und die Wertschätzung für
Mitarbeiter:innen und Unternehmer:innen geht“, so Imlauer
abschließend. (PWK444/ES)