Wien (OTS) – Die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) setzte
mit ihrer
ersten Sandbox einen deutlichen Impuls für die Neupositionierung als
Think Tank: Unter dem Titel „Prompt & Purpose – das neue Berufsbild &
die nötigen Marketing-Skills im KI-Zeitalter“ trafen sich am 11.
September ausgewählte Expert:innen zu einem intensiven Abend im Otto
will Meer (Wien). Das Ziel: Eine gute, praxisnahe Debatte über das,
was Marketing und Marketeers künftig leisten müssen.
Die handverlesene Runde umfasste Vertreter:innen aus Agentur-,
Hochschul- und Unternehmenspraxis. Neben Alexander Oswald (Futura
GmbH & Präsident ÖMG) und Viktoria Zischka (REWE & Präsidentin ÖMG)
diskutierten Michaela Buttazzoni (BDO) , Helmut Kammerzelt (FH St.
Pölten) , Patrik Partl (BROKKOLI) , Martina Zöbl (FH Wien) , Katrin
Brandtner (Wiesbauer) und Andreas Schmölzer (Pilotfilm) . Der Ablauf
und das Format bestand aus Mini-Impulsen, offenen Tischdiskussion,
Wrap-ups und war bewusst auf Diskussion und Reibung ausgelegt.
Zwtl.: Die ersten Kernerkenntnisse zu „Prompt & Purpose“
Die Debatte machte deutlich: KI ist nicht (nur) Werkzeug — sie
verändert Rollen, Verantwortlichkeiten und Wertschöpfungsketten im
Marketing. Sie verändert aber auch Zeitabläufe. Kann man als
Hochschule heute noch ein Curriculum für 5 Jahre im Voraus
definieren? Was waren erste Erkenntnisse:
– Mindset schlägt Toolset. Nicht das Tool macht den Unterschied,
sondern wie wir es einsetzen und welche Fragen wir stellen.
– Neue Kernkompetenzen. Strategisches Prompting, kritische Reflexion,
ethisches Urteilsvermögen und Storytelling bleiben absolute
Schlüsselqualifikationen.
– Schnittstelle statt Silos. Marketing agiert zunehmend als
Bindeglied zwischen Technologie, Kreativität und gesellschaftlicher
Verantwortung.
– Human Skills entscheiden. Kreativität, Empathie und Leadership sind
die Faktoren, die KI nicht einfach „ersetzt“.
Eine Zahl, die für Gesprächsstoff sorgte: „79 Prozent der
Unternehmen in Österreich lassen das Arbeiten mit KI noch nicht zu“ —
ein Befund, der eher als Warnsignal denn als Komfortzone verstanden
werden sollte.
Zwtl.: Was sind künftig wertschöpfende Tätigkeiten?
Es braucht ein offenes, neues Mindset und es braucht Mut, dazu
haben die Teilnehmenden Einigkeit. Junge Marketeers müssen wieder
lernen, Menschen anzusprechen, echte Kommunikation ist ein Skill der
Zukunft. Und: Lehrgänge müssen neu gedacht werden: Innovation gehört
als eigenes Fach in die Ausbildung. Denn: Neben Hard Skills wie
Datenkompetenz, KI-Tools & Customer Experience Design werden Soft
Skills wie Kreativität, Empathie und Leadership entscheidend bleiben.
„Ich vergleiche Marken im KI-Zeitalter gerne mit einem Lagerfeuer: KI
ist das Turbo-Feuerzeug — schnell, effizient, voller Funken. Aber
ohne Holz — also Purpose — bleibt es nur heiße Luft. Purpose ist
nicht die Kür, sondern das Brennmaterial.“ meint Patrik Partl,
BROKKOLI. Michaela Buttazzoni, BDO fasst es so zusammen „Der Mensch,
der Marketer, bleibt Pilot, die KI ist der Co-Pilot. Entscheidend
sind nicht nur technische, sondern vor allem menschliche
Fähigkeiten.“
Zwtl.: Marketing Utopias 2030ff.
Die Erkenntnisse dieser und zwei weiterer Sandboxes fließen in
die Publikation ÖMG „Marketing Utopia 2030“ ein und werden Grundlage
weiterer Formate und Empfehlungen der ÖMG sein. Konkret
identifizierte Handlungsfelder: Curricula neu denken: Innovation als
eigenständiges Pflichtfach in Aus- und Weiterbildung. Unternehmen in
ihrer Change-Readiness fördern und Raum für kritisches, kreatives
Denken schaffen. Und auf Seiten der Agenturen & CMOs:
Experimentierfelder schaffen, in denen KI verantwortet und erprobt
wird.
Zwtl.: Ausblick: Weitere ÖMG Sandboxes in 2025
Aufbauend auf dem Auftakt folgen zwei kuratierte Abende (jeweils
„by invitation“):
– 23. Oktober 2025 – „Von Full Service zu Full Flex: Was muss bei
Kund:innen-Agenturmodellen neu gedacht werden?“
– 19. November 2025 – „Zwischen Widerstand & Wandel: Wie man
Botschaften durchbringt, die keiner hören will.“
„Die 1. Sandbox hat gezeigt: Der Diskussions- und
Orientierungsbedarf ist riesig. KI verändert nicht nur Tools, sondern
Rollen, Kompetenzen und Verantwortung unseres Metier verändern sich.
Genau hier setzen wir als Think Tank an — mit interdisziplinären
Formaten, wollen wir Orientierung geben und Perspektiven aufzeigen.“
Viktoria Zischka & Alexander Oswald, Präsidium ÖMG.
Über die ÖMG
Die Österreichische Marketing-Gesellschaft (ÖMG) ist das Netzwerk für
Marketing-Expert:innen in Österreich. Mit ihrer Neupositionierung als
Think Tank fördert sie interdisziplinäre Zusammenarbeit, liefert
fundierte Insights und gestaltet Zukunftsthemen der Branche aktiv
mit.