Wien (OTS) – Im heurigen Sommerreiseverkehr wurden vom ÖAMTC in Summe
369 Staus an
den Wochenenden verzeichnet – das ist ein Minus von 35,49% gegenüber
2024. Gezählt wurden, wie auch in den vergangenen Jahren, Staus mit
einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von
mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der
Ferien in Österreich.
“Das Ausmaß des Rückgangs ist überraschend und nur durch das
Zusammenspiel mehrerer Faktoren erklärbar”, analysieren die ÖAMTC-
Mobilitätsinformationen ihre Aufzeichnungen. Die Kombination von
zeitlicher Entzerrung der Reisetage – Wochentage werden vermehrt für
die Urlaubsfahrt genutzt – und weitgehender Baustellenfreiheit im
übergeordneten Straßennetz führte sicher zur Erleichterung der
Verkehrssituation. Außerdem zeigte sich an den letzten beiden
Wochenenden im August immer noch starker Reiseverkehr in Richtung
Süden. Wer kann, nutzt inzwischen die Nebensaison. “Mutmaßlich hat
auch die Teuerung und die damit zusammenhängenden frei gebliebenen
Kapazitäten, die im August in mehreren Medien thematisiert wurde, das
Interesse an einem Adria-Urlaub gedämpft. Genaueres werden aber erst
die ASFINAG-Verkehrszählungen und die statistischen Nächtigungszahlen
ergeben”, so die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen einleitend.
Zwtl.: Stauberater Herbert Thaler zur Stausaison in Salzburg
“Die Reisesaison verlief im Großraum Salzburg und auf der Tauern
Autobahn (A10) gegenüber den Vorjahren erfreulich komplikationsarm,
allerdings mit einer Ausnahme. Zu Ferienbeginn in Bayern am 2. August
kam es nach einer Sperre des Tauern Tunnels wegen eines
Fahrzeugbrands zu stockendem Verkehr rückreichend bis zum Großraum
Salzburg”, so ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler. Im Allgemeinen
registrierte Thaler an den Wochenenden dichten Kolonnenverkehr, der
weitgehend störungsfrei ablief. Es musste zwar mehrmals
Blockabfertigung vor Autobahntunnels ausgerufen werden, die
Wartezeiten beliefen sich aber meistens nur um eine halbe Stunde. Die
Fertigstellung der Tunnelbaustellen zwischen Golling und Werfen, dem
Staupunkt Nr.1 der letzten Jahre, brachte eine spürbare Erleichterung
in der Region.
Zwtl.: Kaum Baustellen mit Staupotential, Ausnahme Wien
Auch abseits der Tauern Autobahn (A10) konnten vielerorts
Baustellen so eingerichtet werden, dass sie den Verkehrsfluss kaum
störten. So kam es auf der Achse Grenzübergang Suben (A8/OÖ) –
Grenzübergang Spielfeld (A9/ST) nur selten zu geringfügigen
Verzögerungen vor Baustellen. Auch hier bestätigte eine Ausnahme die
Regel: Die Bundeshauptstadt Wien erfuhr durch die Baustellen auf der
Südost Tangente (6,78%) erstmalig nennenswerten Eintrag in die Stau-
Statistik.
Zwtl.: Bundesländer- und Staustrecken-Ranking
Wie schon 2024 war Tirol mit 30,62% der Staus wieder
staureichstes Bundesland, diesmal mit deutlichem Abstand gefolgt von
Salzburg mit 17,48%. Durch den österreichweiten Rückgang des
Stauaufkommens ergab sich für die Fernpassstrecke (B179) mit 13,28%
der Staus ein Sprung auf Platz 1 des Rankings, trotz nahezu
gleichbleibender absoluter Zahlen. Die Baustellen auf A12 und A13 im
Großraum Innsbruck und auf der Brennerstrecke bei der Luegbrücke
wirkten sich ebenso in der Statistik aus.
Oberösterreich (7,99%) und die Steiermark (6,50%) profitierten
von der guten Baustellensituation und dem gebremsten Reiseverhalten
am meisten. Staus auf der Innkreis Autobahn (A8) und Pyhrn Autobahn (
A9) wurden vor allem durch Überlastung und den daraus resultierenden
Blockabfertigungen vor Tunnelbereichen verursacht. Beide Bundesländer
wurden in diesem Jahr im ÖAMTC-Stauranking nicht nur von Kärnten (
13,55%) und Niederösterreich (11,92%), sondern auch von Wien (9,21%)
übertroffen.
Zwtl.: Ranking der Stauursachen
Deutliche Verschiebungen finden sich in der diesjährigen Bilanz
bei den Ursachen der Staus, die dem ÖAMTC gemeldet wurden.
Verkehrsüberlastung (50,95%) war mit großem Abstand häufigster Grund
für Verzögerungen, gefolgt von Unfällen (23,04%) und Baustellen (
14,36% – Vergleich 2024 11,36%). Deutlich geringer als 2024 (8,57%)
war in diesem Jahr die Anzahl der durch defekte oder brennende
Fahrzeuge verursachten Staus (2,98%). Bei den Grenzkontrollen blieb
der Anteil im Vorjahresvergleich beinahe identisch – 7,59% gegenüber
7,34% 2024.
Zwtl.: Auslastung am Limit
Nach den Beobachtungen der ÖAMTC-Mobilitätsinformationen wurden
2025 die Hauptverkehrsrouten am Limit ausgelastet. Staulängen und
Zeitverluste hielten sich in Grenzen. Einzig am ersten “Bayern-
Wochenende” führten die starke Urlaubswelle zusammen mit einer Sperre
des Tauerntunnels auf der A10 in den Morgenstunden zu langen
Zeitverlusten. An diesem Tag kam es auch zum Rekordstau des Sommers:
30 Km Rückstau vor Eben im Pongau Richtung Süden.
Die Entzerrung des Reiseverkehrs passierte heuer auf drei
zeitlichen Ebenen. Wie vor allem zu Pfingsten zu beobachten war,
werden zum einen vermehrt Nachtfahrten angetreten. Zum anderen werden
auch Wochentage als Reisetage genutzt. Außerdem erfreut sich die
Nebensaison steigender Beliebtheit.
Den Autofahrern blieben heuer auch kilometerlange
Baustellenbereiche ohne Pannenstreifen erspart. Dadurch wirkten sich
harmlose Zwischenfälle, wie defekte Fahrzeuge und leichte
Karambolagen, nicht wesentlich auf den Verkehrsfluss aus.
Grafiken zur Staubilanz im Sommerreiseverkehr 2025 und ein
Vergleich der Stauursachen zum Vorjahr als Download: Vergleich der
Stauursachen Sommer 2024 / 2025 81.837.604 (3595×2325) und Anzahl der
Staus auf Transitrouten 81.837.679 (3595×2325)
(Grafik: ÖAMTC, Veröffentlichung honorarfrei)
ÖAMTC-Services:
Informieren Sie sich vorab in unserem Verkehrsservice unter
www.oeamtc.at/verkehrsservice über die aktuelle Verkehrslage.
Traffic Alert, der proaktive Service speziell für Pendler:innen,
bietet interessante Features wie z.B. eine alternative Route bei
starken Verzögerungen, mehr dazu unter www.oeamtc.at/trafficalert
oder in der ÖAMTC App.