Wien (OTS) – „Seit Jahren fordern wir für Wien eine
Kindergartenpflicht für 3-
Jährige mit Deutschförderbedarf. In einer Stadt, in der die Hälfte
der Schulanfänger kein Deutsch mehr kann, obwohl die Kinder zwei
Jahre in Wiener Kindergärten gewesen sind, herrscht längst Gefahr in
Verzug“, so der Klubobmann der Wiener Volkspartei, Bildungssprecher
Harald Zierfuß, zu heutigen Aussagen von Bürgermeister Ludwig, wonach
er eine Kindergartenpflicht für dreijährige Kinder von
Mindestsicherungsbeziehern einführen möchte. „Dabei geht es jedoch
nicht nur um die Quantität, sondern vor allem auch um die Qualität
der Deutschförderung im elementaren Bildungsbereich“, so Zierfuß, der
dabei an ein gebrochenes Wahlversprechen des Bürgermeisters erinnert:
„Wo sind etwa die von Ludwig im Wien-Wahlkampf versprochenen 1.000
Sprachförderkräfte für Wiens Kindergärten, die sich nicht im
Regierungsprogramm wiederfinden?“
„Auch wenn die Halbwertszeit von Bürgermeister-Versprechen kurz
ist – Ludwig darf hier nicht den nächsten Rückzieher machen! Die
Wiener Neos schieben seit fünf Jahren ihre Verantwortung in diesem
Bereich auf den Bund, sodass jedes Jahr die Zukunft von Generationen
verloren geht. Jetzt muss Ludwig den Neos Tempo machen und mit der
Kindergartenpflicht für 3-Jährige eine ganze Reihe von Maßnahmen zur
Deutschförderung in Wiens Kindergärten starten“, so Zierfuß. So
brauche es etwa die Einführung eines Stufenplans zur Erhöhung des
Fachkraft-Kind-Schlüssels sowie eine Sprachförderausbildung und ein
C1-Sprachniveau beim gesamten Kindergartenpersonal. Weiters führe
auch kein Weg daran vorbei, in Wien die Kindergartenförderung an die
Qualität der Deutschförderung in den Kindergärten zu koppeln.
„Nachdem die elementare Bildung in Gesetzgebung und Vollziehung
Landessache ist, braucht Wien hier auch nicht auf Wiederkehr warten.
Das ist man den Kindern und ihrer Zukunft in unserer Stadt schuldig“,
so Zierfuß abschließend.