Wien (OTS) – Mit 28. Juni 2025 trat in Österreich das
Barrierefreiheitsgesetz (
BaFG) vollständig in Kraft. Es setzt den European Accessibility Act (
EAA) auf nationaler Ebene um und verpflichtet zahlreiche Unternehmen,
ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei zu
gestalten.
Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten oder unter zwei
Millionen Euro Umsatz bzw. Bilanzsumme sind von der Verpflichtung
ausgenommen – für rund 70.800 Unternehmen gilt sie jedoch
vollumfänglich. Wer die Vorgaben missachtet, muss mit
Verwaltungsstrafen rechnen – und riskiert gleichzeitig, große Teile
der Bevölkerung als Kund:innen oder Nutzer:innen auszuschließen.
Eine neue Studie der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsorganisation EY Österreich und risikomonitor.com hat daher
untersucht, wie gut die heimische Wirtschaft auf das neue Gesetz
vorbereitet ist – und zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Nur zwei Prozent der analysierten Websites sind gesetzeskonform
barrierefrei. Im Schnitt verzeichnet jede Startseite 4,42 Fehler –
etwa fehlende Alternativtexte, unzureichende Kontraste, nicht
bedienbare Navigationen oder fehlende Untertitel. Österreichische
Unternehmen liegen mit 4,49 Fehlern pro Startseite über dem
internationalen Schnitt. „Die digitale Barrierefreiheit stößt in
Österreich auf zahlreiche Hürden. Dabei birgt sie enormes Potenzial –
für mehr Teilhabe und für neue Märkte“, sagt Anja Hennrich-Huber,
Director im Bereich Technology Transformation bei EY Österreich.
„Gerade junge Unternehmen zeigen, dass Barrierefreiheit von Anfang an
mitgedacht werden kann – das verbessert nicht nur die Zugänglichkeit,
sondern auch die allgemeine User Experience“, ergänzt Jasmin Löw-
Beer, Gründerin und Geschäftsführerin von risikomonitor.com.
Unternehmen können unter https://audit.riskmonitor.cloud kostenlos
testen, wie barrierefrei ihre Website derzeit ist – und wo konkreter
Handlungsbedarf besteht.
Die vollständigen Studienunterlagen stehen hier zum Download zur
Verfügung.