Wien (OTS) – „Mit 39,7 % ist der Gender Pension Gap erstmals unter 40
% gesunken.
Das ist ein kleiner Fortschritt, allerdings ist der
Pensionsunterschied zwischen Frauen und Männern noch immer viel zu
groß. Gerade jetzt müssen daher weitere Maßnahmen gesetzt werden, um
diesen Gap zu verringern – vor allem im aktiven Erwerbsleben“,
fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen
Frauenrings.
Die Erwerbsbiografien von Frauen sind von zahlreichen Hürden
belastet, die sie auch daran hindern, ein höheres Erwerbseinkommen zu
erzielen. Der Gender Pay Gap muss dringend verringert werden, hier
gilt es aktuell, die EU-Lohntransparenzrichtlinie klug umzusetzen.
Auch der Gender Care Gap, also die ungleiche Verteilung der
bezahlten und unbezahlten Erwerbsarbeit, muss dringend mit den
notwendigen Rahmenbedingungen bekämpft werden. Die aktuelle
Diskussion über Teilzeitarbeit, die besonders Frauen diffamiert, ist
dabei weder hilfreich noch notwendig.
„Es ist die Aufgabe der Regierung, mit einem Rechtsanspruch auf
Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag und vor allem mit einem
Rechtsanspruch zum Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit gegenzusteuern.
Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich wäre hier ebenso
eine ideale Variante, um Vollzeitarbeit zu forcieren und die bezahlte
und unbezahlte Arbeit gerecht zu verteilen“, so Frieben.
„Frauen brauchen keine Bevormundung von wem auch immer. Frauen
brauchen die notwendige Unterstützung der Politik, um für die eigene
soziale Absicherung in jedem Alter selbst zu sorgen und ihr
Familienleben mit einem Job zu vereinbaren. Frauen brauchen
Arbeitsplätze mit existenzsichernden Einkommen sowie die ausreichende
Anrechnung der unbezahlten Care Arbeit im Pensionssystem. Frauen
haben das Recht auf Anerkennung ihrer Leistung, die sie täglich
erbringen, sowohl bezahlt als auch unbezahlt. Dass Frauen in
Österreich noch immer ein deutlich größeres Armutsrisiko haben,
können wir nicht einfach hinnehmen“, so Klaudia Frieben abschließend.