Mehr als 80 Prozent der Agrarexporte gingen in die EU-Länder

Wien (OTS) – Österreichische Lebensmittel erfreuen sich weiterhin
großer
Beliebtheit – besonders in den EU-Ländern. Im ersten Halbjahr 2025
gingen über 80 Prozent der Exporte agrarischer Lebensmittel in EU-
Länder und knapp 65 Prozent in unsere Nachbarländer. Ganz vorne dabei
bleibt Deutschland, wohin vor allem Milchprodukte, Käse, Geflügel,
Wurst, Fleischzubereitungen und Speck geliefert wurden.

Trotz aktuellen Herausforderungen im Lebensmittelbereich wie
Preissteigerungen oder Unwetterereignissen finden Agrarprodukte aus
Österreich inkl. Erzeugnisse der österreichischen
Lebensmittelindustrie guten Anklang. Der Wert der Agrarexporte stieg
im ersten Halbjahr 2025 von rund 8,3 Milliarden auf 8,7 Milliarden
Euro (+4,1%). Die Exportmengen sanken hingegen von 5,4 Millionen
Tonnen auf 5,2 Millionen Tonnen (-3,2%). Die Agraraußenhandelsbilanz
lag im ersten Halbjahr bei -1.301 Millionen Euro (1. HJ 2024: -885
Millionen Euro) (Chart 1 und 2).

EU bleibt wichtigster Exportmarkt

Der europäische Markt ist für Österreichs Agrarwirtschaft der
zentrale Partner: Über 80 Prozent der Ausfuhren gehen in den EU-Raum
(Chart 3). Deutschland bleibt mit fast 40 Prozent Anteil an den
Agrarexporten klar auf Platz eins. Dorthin wurde Agrarware im Wert
von 3,38 Milliarden Euro abgesetzt – ein Plus von 5,5 Prozent.
Österreich exportierte um 190 Millionen Euro mehr in das Nachbarland,
als es von dort importierte. Auf den nächsten Plätzen folgen Italien,
Ungarn, die Schweiz und die Niederlande – in alle diese Länder
stiegen die Ausfuhren. Die USA sind erstmals nicht im Ranking unter
den Top-10 der wichtigsten Exportländer Österreichs für Agrarexporte
vertreten (Chart 4 und 5).

„Unsere Nachbarländer sind die wichtigsten Abnehmer von Produkten
der österreichischen Landwirtschaft. Kurze Transportwege und die hohe
Qualität unserer Lebensmittel machen sie gerade dort besonders
gefragt“, sagt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA
-Marketing. „Allen voran bleibt Deutschland unser Herzmarkt:
Nirgendwo sonst zeigt sich so klar, welch hohen Stellenwert
Lebensmittel aus Österreich im Ausland genießen.“

Käse weiterhin ein Exportschlager nach Deutschland

Ein Star am deutschen Markt ist der Käse: Insgesamt wurde Käse im
Wert von 269 Millionen Euro exportiert. Mit einem wertmäßigen Plus
von 7,9 Prozent und einem mengenmäßigen Plus von 4,1 Prozent bleibt
er Exportschlager – besonders auch durch die aktuell große
Beliebtheit von Skyr, das ähnlich wie Naturjoghurt verwendet wird,
aber produktionstechnisch gesehen ein Frischkäse ist. Das
Milchprodukt, das durch Fermentation von entrahmter Milch entsteht
und eine cremige Konsistenz hat, beinhaltet viel Protein und wenig
Fett (Chart 6). Der Gesamtexport von Milch und Milchprodukten
inklusive Käse legte wertmäßig um 7,4 Prozent zu (Chart 7).

„Käse und Milchprodukte sind weit mehr als nur Lebensmittel – sie
sind Botschafter bäuerlicher Tradition, naturnahen Landwirtschaft und
kleinstrukturierten Verarbeitung. Dass sie im Ausland so geschätzt
werden, bestätigt die Arbeit der Milchbäuerinnen und -bauern“, freut
sich Mutenthaler-Sipek über die ungebrochene Beliebtheit der
Milchprodukte in Deutschland.

Österreichisches Geflügelfleisch in Deutschland im Trend

Momentan liegen europaweit Fleischsorten im Trend, die einen
geringen Fettanteil haben und leicht zuzubereiten sind.
Geflügelfleisch wurde entsprechend stark nachgefragt: wertmäßig legte
der Export nach Deutschland um 13 Prozent zu, mengenmäßig um 3,8
Prozent (Chart 8).

Auch die Ausfuhren von Wurst und Fleischzubereitungen
entwickelten sich sehr gut – hier setzte sich ein jahrelanger
Aufwärtstrend mit einem Plus von 13,3 Prozent im Wert und 10,6
Prozent in der Menge fort (Chart 9). Damit sind Fleischerzeugnisse
mittlerweile das beliebteste Exportprodukt nach Deutschland.

Außergewöhnlich präsentierten sich die Entwicklungen am
Rindfleischmarkt: Während die österreichischen Haushalte laut der
aktuellsten RollAMA-Daten im ersten Halbjahr 2025 mehr Rindfleisch
kauften, ging der Export von Rindfleisch im Zuge von deutlichen
Preissteigerungen um ein Viertel in der Menge zurück. Hingegen konnte
um fünf Prozent mehr Umsatz mit Rindfleischexporten erzielt werden (
Chart 10).

Aus dem Bereich Obst und Gemüse sind in Österreich hergestellte
konservierte Produkte und Marmeladen in Deutschland sehr gefragt. Die
Warengruppe „Zubereitetes Obst und Gemüse“ erzielt eine Steigerung
der Exporte von 7,8 Prozent im Wert, bei gleichbleibender Menge (
Chart 11).

Österreich international sichtbar

Auch international setzt die AMA-Marketing ein starkes Zeichen.
Unter der Dachmarke „Land der Berge“ werden regelmäßig Maßnahmen
umgesetzt – von Print und Online Kommunikation über
Handelskooperationen bis hin zu Messeauftritten. Im Oktober steht die
Anuga in Köln im Fokus: Über 4.300 Aussteller präsentieren dort
internationale Spezialitäten, die AMA-Marketing ist mit einem großen
Gemeinschaftsauftritt im Milch- und Milchproduktebereich auf über
600m2 vertreten.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele AMA-Gütesiegel-Betriebe
unsere Exportoffensive nützen. Sie zeigen in Köln die Vielfalt und
hohe Qualität, für die Österreich steht“, betont Mutenthaler-Sipek.
Charts und Bildmaterial: https://b2b.amainfo.at/de-at/presse-
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